Brustrekonstruktion bei Brustkrebs
Thema:
You Tube Video:
Bösartige Tumore der Brust (Mammakarzinome) gehen meist vom Drüsenanteil der Brust aus. Dabei in der Regel von den Milchgängen und eher selten von den Drüsenläppchen.
Diagnose des Brustkrebs
- Abtasten der Brust
- Mammographie
- Ultraschall
- Kernspintomographie
- Probeentnahmen ohne Operation
- Feinnadelpunktionen
- Hochgeschwindigkeitsstanzen
- Stereotaktische Stanzbiopsie
Eine Kombination der Verfahren ermöglicht eine sichere Diagnose auch ohne eine operative Gewebe Entnahme.
Chemotherapie bei Brustkrebs
Brustkrebspatientinnen können in unterschiedlichen Phasen der Erkrankung an Brustkrebs von einer Chemotherapie profitieren:
- Eine Chemotherapie kann Operation und Bestrahlung ergänzen. Die Chemotherapie kann das Risiko für einen Rückfall und das Risiko für Metastasen verringern: Sie zielt auf Tumorzellen, die unsichtbar im Gewebe zurückbleiben. Man bezeichnet sie in diesem Fall als adjuvante Chemotherapie. Die adjuvante Chemotherapie kommt für Frauen infrage, bei denen eine adjuvante Antihormontherapie nicht wirken würde, weil ihr Tumor hormonunabhängig wächst.
- Die adjuvante Chemotherapie wird aber auch Frauen mit hormonsensiblen Tumoren empfohlen, wenn von vornherein ein hohes Rückfallrisiko befürchtet wird.
- Eine Chemotherapie noch vor der Operation kann ebenfalls das Risiko für Rückfall und Metastasen verringern. Vor der Operation soll die Chemotherapie zudem den Tumor verkleinern. Frauen können dann trotz großer Tumoren brusterhaltend operiert werden. Diese Form der Behandlung wird neoadjuvant genannt.
- Bei einem inflammatorischen Mammakarzinom
- Wenn sich der Brustkrebs ausgebreitet hat und andere Organe durch Brustkrebsmetastasen befallen sind. Die Therapie soll das Tumorwachstum eindämmen und krankheitsbedingte Beschwerden lindern.
Nebenwirkungen der Chemotherapie bei Brustkrebs
- Haarausfall
- Schleimhautentzündungen im Mund, Darm, Genitalien
- Vermehrt Infektionsanfällig
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
Brustkrebs vorbeugen und behandeln
Eierstöcke entfernen
Frauen mit einem hohen Risiko für Brustkrebs wird empfohlen, neben der Brustgewebsentfernung auch die Eierstöcke entfernen zu lassen. Dieser Eingriff findet immer unter Vollnarkose statt. Die Operation kann schonend endoskopisch durch ein paar kleine Hautschnitte durchgeführt werden.
Nach dem Eingriff fehlt die Hormonproduktion der Eierstöcke. Dadurch wird das Gehirn bis hin zum Stoffwechsel beeinflusst.
- Östrogen
- Gelbkörperhormon (Progesteron)
- Testosteron
Schon einige Jahre vor der Menopause beginnt der Spiegel des Progesterons abzunehmen. Mit dem Eintritt in die Wechseljahre kann sich die Östrogenproduktion sehr stark reduzieren. Es wird fast nur noch Testosteron produziert.
Auswirkungen der Eierstockentfernung
Progesteronmangel kann zu depressiven Verstimmungen führen. Zu wenig Progesteron kann aber auch zu Wassereinlagerungen führen, zu Venenschmerzen und zur Blähung des Darmes.
Östrogene sorgen für die Schönheit von Haut und Haar. Sie erweitern die Blutgefäße und regulieren damit den Blutdruck. Östrogene regulieren den Cholesterinspiegel und senken das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Zudem sorgen Sie weiterhin für die Befeuchtung der Schleimhäute.
Testosteron ist für eine starke Knochenmasse, das Muskelgewebe, die Spannung und Dicke der Haut verantwortlich. Es hilft beim Muskelaufbau, reduziert die Körperfettproduktion, verbessert die Denkfähigkeit, sorgt für den notwendigen Antrieb und wirkt gegen Depressionen und Herzerkrankungen. Schließlich ist Testosteron entscheidend für die Libidio.
Brustamputation und BrustImplantate
Im Rahmen einer Brustamputation wird der Körper der Brustdrüsen in beiden Brüsten entfernt, um das Krebsrisiko drastisch zu senken. Nach Absprache mit dem Chirurg kann die Brustwarze bzw. die Haut des Brustwarzenhof erhalten bleiben. Damit wird jedoch das Brustrisiko erhöht, da noch Teile des Brustdrüsengewebes an der Haut den Prozess überleben können.
Der Wiederaufbau der Brust kann mit Eigenfett oder Silikonimplantaten erfolgen. Derzeit ist der Weg mit Silikonimplantat schneller und das Ergebnis am Ende auch optisch ansprechender. Zudem baucht es für die Eigenfett-Gewinnung genug körpereigenes Fett, das erstmal vorhanden sein muss.
Wiederherstellung der Brust mit Implantat, Eigenfett oder Kochsalz
Wird eine Kochsalzlösung als Füllmaterial gewünscht, wird dieser Eingriff nur mit einem kleinen Schnitt (4-6 cm) durchgeführt, da das eingeführte Silikonkissen erst nach dem Einsetzen mit dieser Lösung gefüllt wird.
Eigenfett als Füllmaterial wird kontrovers diskutiert, begründet durch den möglichen Abbau des Eigenfetts innerhalb des ersten Jahres, wodurch weitere operative Nachkorrekturen notwendig sind. Inzwischen gibt es aber verbesserte Methoden zur Eigenfettgewinnung und Aufbereitung, so dass der Prozentsatz an Fettzellen, die nicht anwachsen sondern absterben und von Körper abtransportiert werden, immer geringer ist.
Silikonimplantate der aktuellen Generation bieten einen guten Schutz vor dem Auslaufen. Die Form ist ausgewogen und wirkt realistischer als Kochsalzlösungen. Silikon-Implantate sind sehr formstabil und zum Wiederaufbau bei Brustkrebs geeignet.
Google Anzeige
Operationserfolg
Bei ca. 60 - 80 % aller Brustkrebspatienten kann der Tumor herausoperiert werden. Muss die Brust doch amputiert werden, kann heutzutage durch den enormen Fortschritt der Wissenschaft der Plastische Chirurg mit einer Aufbauplastik "Rekonstruktions-Mammaplastik“ die Brust wieder herstellen.
Dabei wird bei mindestens 60 % dieser Operationen Brusterhaltend operiert. Bevor jedoch die Operation vorgenommen wird, ist die Frage einer Eigenblutentnahme zu überdenken, da die Risiken einer Fremdblutübertragung dadurch vermieden werden.
Methoden zur Brustrekonstruktion
- Brustrekonstruktion mit Eigengewebe (meist aus der Bauchgegend)
- Kunststoffimplantat
- Hautexpander-Technik, bei der ein leerer Kunststoffbeutel unter den Brustmuskel gelegt und in einem Zeitraum von ca. 2 Monaten in regelmäßigen Abständen mit Kochsalzlösung gefüllt wird, bis das maximalste Ergebnis erreicht wird; nach ca. 6 Monaten kann dann das Implantat gegen ein Silikonkissen ausgetauscht werden.
Preis - Kosten in Euro:
Fazit:
Operationsart | Vollnarkose |
Operationsdauer | 3 - 6 Stunden bei der Entnahme eines Eigengewebes |
Stationärer Aufenthalt | 1 - 2 Wochen |
Arbeitsfähigkeit | nach ca. 3 - 8 Wochen (je nach Art der Operation) |
Risiken |
|
Haltbarkeit | Bei Verwendung eines Implantats, je nach Implantat ca. 8 - 15 Jahre |
Krankenkasse | Brustkrebsoperationen werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen |
Ratgeber:
Wenn es in der näheren Verwandtschaft zwei oder mehr Fälle von Brustkrebs gab, sollte man frühzeitig vor dem 40ten Lebensjahr zum Frauenarzt gehen und sich auf den Gendefekt untersuchen lassen. Ist dieser festgestellt ist es ratsam, dass man sich in regelmäßig in kurzen Abständen untersuchen oder operieren lässt. Das hohe Krebsrisiko durch Vererbung kann man nur operativ lösen und das muss jede Frau für sich selbst entscheiden.
Das moderate Risiko von knapp 10% während der Lebenszeit einer Frau an Brustkrebs zu erkranken ist noch kein Anlass sich operieren zu lassen. Ab einem Alter von 40 Jahren sollte man sich regelmäßig untersuchen lassen.
Vor der Operation:
Brustgewebsentfernung und Brustimplantat
- 10 Tage vorher keine blutverdünnende Mittel
- 10 Tage zuvor kein Zigaretten- und Alkoholkonsum
Nach der Operation:
Brustgewebsentfernung und Brustimplantat
- Mind. 2 Wochen Verband zur Formerhaltung
- 2 Monate einen Sport BH tragen
- 1 Monat keine Sonnenbäder
- 2 bis 3 Monate kein schweres Heben und Tragen
- 6-8 Wochen auf dem Rücken schlafen
ich habe meine Brustoperation in Deutschland durchführen lassen, weil es in meinen Augen keinen Sinn macht sich im Ausland operieren zu lassen. Der Vorteil sich im Ausland günstiger operieren zu lassen hebt sich dadurch auf, weil man für Nachsorgetermine nach einem und 6 Monaten ja wieder erneut fliegen müsste. Insbesondere, wenn es zu Komplikationen kommt musst Du in so einem Fall schnell einen teuren Flug buchen oder zu einem lokalen Arzt, der wenig Interesse an dem ästhetischem Ergebnis hat.
Wenn alles gut geht und es keine Komplikationen gibt und Du sogar jemanden kennst, der in Deutschland dann die Nachsorge übernehmen würde, dann könnte es eine Alternative sein, aber sonst nicht. Du hast nur einen Körper - Dafür wäre mir das Risiko einfach zu hoch.
Grüße Hauke